Kombi Workshop Ignaz F. Görlacher Blechformteile GmbH und DIENER & RAPP GmbH & Co. KG Eloxalbetrieb

Zwei tolle Tage hintereinander erlebten fünf interessierte Teilnehmerinnen am 10.09. und am 11.09. durch „MINT in“. Wie immer ging es darum, Unternehmen, Berufe und Produkte kennen zu lernen. Es war jedoch dieses Mal trotzdem ein bisschen anders. Die Workshops waren miteinander verbunden: am ersten Tag wurden die Werkstücke bei Ignaz F. Görlacher Blechformteile GmbH in VS-Villingen geplant, mechanisch gefertigt und bearbeitet. Bei Görlacher lernten die Schülerinnen durch eigene praktische Tätigkeiten und Erklärungen von Geschäftsführerin Heike Görlacher, Konstrukteur Ingmar Klotz und dem auszubildenden Konstruktionsmechaniker Christian Merz den Betrieb sowie die Leitlinien der Branche kennen. Nach einer Betriebsbesichtigung, bei der Fragen gerne beantwortet wurden, startete der praktische Teil des Workshops. Die Teile wurden erst mit Hilfe eines modernen CAD-Programms entworfen und gezeichnet. Im Anschluss ging es in die Fertigung, wo mit dem Werkstoff Aluminium die entsprechenden Schritte an einer CNC-gesteuerten Laserschneidemaschine umgesetzt wurden. Dieser Teil der Produktion wurde von Christian Merz, der nebenher zum Berufsbild, zur Ausbildung und über seine Erfahrungen im Unternehmen informierte, koordiniert. Als Nächstes standen das Schleifen, das Entgraten sowie das Biegen der Kleiderbügel, Kästchen und Bäume aus Aluminium auf dem Plan. Die Mädchen absolvierten diese drei Arbeitsschritte größtenteils selbst und zeigten sich dabei sehr versiert. Um eine reibungslose Weiterverarbeitung sicherzustellen, wurde am Schluss des Workshops die Qualität der Produkte kontrolliert.

Am zweiten Tag stand die Weiterverarbeitung der mechanisch produzierten Werkstücke mit Hilfe chemischer Verfahren im Zentrum des Interesses. Zu diesem Zweck war die Gruppe bei Diener & Rapp GmbH und Co. KG Eloxalbetrieb in VS-Schwenningen zu Gast. Nach der Begrüßung durch die aus Karin Engler-Rapp und Peter Rapp bestehende Geschäftsleitung gab es zunächst eine kurze Einweisung in Sachen Arbeitsschutz. Sicherheit am Arbeitsplatz ist bei Diener & Rapp aufgrund der eingesetzten chemischen Substanzen sehr wichtig. Nach den Instruktionen ging es direkt an die Arbeit. Zuerst wurden die Werkstücke an Vorrichtungen, mit deren Hilfe die Teile später in die Bäder getaucht werden, befestigt. Im Anschluss wurden die Kästchen, Kleiderbügel und Bäume im ersten chemischen Arbeitsschritt entfettet. Die Dauer dieses Vorgangs wurde für eine Betriebsbesichtigung genutzt. Hierbei erklärten Karin Engler-Rapp und Konstantin Lider, der im Unternehmen als Techniker beschäftigt ist, die Leitlinien des Unternehmens, das Berufsbild Oberflächenbeschichter(-in) inklusive der Berufs- und Weiterbildungsperspektiven sowie die Vorstellungen der Kunden. Nach dem Entfetten standen mehrere Zwischenschritte, die der Steigerung der Qualität der eigentlichen Beschichtung dienen, im Mittelpunkt. Da auch dies längere Zeit dauerte, erhielten die Teilnehmerinnen wieder zahlreiche wissenswerte Informationen. Diesmal ging es hauptsächlich um Qualitätskontrolle sowie Forschung & Entwicklung. Hier konnte Konstantin Lider glänzen, da er sich für diese Bereiche besonders interessiert und sich im Unternehmen laufend mit ihnen beschäftigt. Er stellte Zusammenhänge zwischen den Schulfächern Chemie und Physik sowie den konkreten Verarbeitungsschritten im Unternehmen kompetent her und ging auf Rückfragen gerne ein. Nach Klärung aller Fragen begann das eigentliche Eloxieren, das die Teilnehmerinnen selbst machen konnten. Die Farbe der Werkstücke und deren Intensität wurden individuell geplant und ausgewählt. Am Ende dieses Arbeitsschritts waren die Mädchen erstaunt, welch tolle Endprodukte aus zahlreichen mechanischen und chemischen Verfahren entstehen können. Im Rahmen der Abschlussrunde blickte die Gruppe gemeinsam auf zwei erkenntnis- und ereignisreiche Tage, die angesichts des bevorstehenden Beginns des neuen Schuljahres mit etwas Wehmut absolviert wurden, zurück.